Katěřina Štěpánková
Während der Stadtführung durch Brünn hat unsere Gruppe von Brünner und Wiener Studenten auch zwei Stadtplätze im Zentrum Brünns besucht, und zwar Moravské náměstí und Náměstí svobody. Am Moravské náměstí haben wir auch etwas über die historische Bennenung und Umnennung der Brünner Straβen erfahren.
Die ersten Namen der Straβen erscheinen in Brünn bereits in der 2. Hälfte des 13. Jhs und kennzeichnen die Lage (Untere Herrengasse), den Charakter (Geisgasse), bzw. Handwerkerbesiedlung (Sattlergasse). Die Namen waren sowohl lateinisch, als auch deutsch und tschechisch. Seit der 1. Hälfte des 19. Jhs. begann man die Straβen nach Persönlichkeiten zu benennen (Ferdinandgasse). In der 1. Hälfte des 20. Jhs. fängt die Welle von Umbenennungen der Straβen und Stadplätze Brünns an (z.B. die mit der Habsburgischen Monarchie verbundenen Persönlichkeiten wurden durch die Persönlichkeiten, die mit Ideen der 1. Republik verbunden sind, ersetzt), die in den 90er Jahren endet. Was die Sprache betrifft, benutzte man zwischen 1919 und 1939 tschechische Bezeichnungen mit der inoffiziellen Übersetzung ins Deutsche, 1939-45 gab es grundsätzlich deutsch-tschechische Benennungen, ab 1945, nach dem 2. Weltkrieg, existieren offiziell nur tschechische Namen der Straβen.
Moravské náměstí
Ehemalige Namen: Lažanskýplatz/Lažanského náměstí (ab 1860), Kaiser-Josef-Platz/nám. Císaře Josefa (1915-1918), Lažanského náměstí/ Lažanskýplatz (ab 1918), Adolf-Hitler-Platz/nám. Adolfa Hitlera (ab 1939), Lažanského náměstí (1945), náměstí Rudé armády (ab 1946), Moravské náměstí (ab 1990)
Am Moravské náměstí haben wir uns das Denkmal der Roten Armee, die Statue des sog. "Rudoarmějec", angesehen, sowie die Stelle, wo das ehemalige Deutsche Haus stand, das nach dem 2. Weltkrieg beseitigt wurde. Heute befindet sich an seiner Stelle die Fontäne des Stadtparks. Es gab hier auch ein Denkmal von Kaiser Josef II., das im Jahre 1919 gewaltsam heruntergerissen wurde. Heute findet man die Statue im Park der psychiatrischen Heilanstalt in Brünn-Černovice, die sie auf eigene Kosten instand setzte.
Statue des "Rudoarmějec"
Náměstí Svobody
Ehemalige Namen: Großer Platz/Velké náměstí (ab dem 18. Jh.), Kaiser-Franz-Josef-Platz/nám. Císaře Františka Josefa (ab 1915), náměstí Svobody/Freiheitsplatz (ab 1918), Freiheitsplatz/náměstí Svobody (ab 1939), Viktoriaplatz/nám. Viktoria (ab 1942), náměstí Svobody (ab 1945).
Am náměstí Svobody konnte sich unsere Gruppe den Kleineren und Gröβeren Brunnen ansehen. Beide Brunnen sind aus Bronze gebaut, der Gröβere Brunnen, mit einem Durchmesser von 15 Metern, wird durch einen Rost mit Versen des tschechischen Dichters Jan Skácel verziert.
Ein anderes imposantes Bauwerk, das man hier finden kann, ist die Pestsäule, gebaut im Jahre 1679. Man kann hier die Statuen von Heiligen bemerken, die die Brünner in der Zeit der Pestwunden um Hilfe baten. Die vier Heiligen sind St. Rochus, der den von Pest angesteckten Menschen half, St. Sebastian, ein Märtyrer und ursprünglich Patron der Bogenschützen, St. František Xaverský, der die Gabe hatte, Menschen zu heilen und wiederzubeleben, und St. Karel Boromejský, der den Kranken und Sterbenden half. Die markanteste Statue der Jungfrau Maria überragt das ganze Kunstwerk.
Wir haben auch nicht vergessen, einige bedeutsame Persönlichkeiten zu erwähnen, die am náměstí Svobody lebten. Zu ihnen gehörten z. B. Johann Paulus Herring (Handelsmann, Gönner, 1758-1836) oder Josef Podlaha (Chefarzt der chirurgischen Abteilung in Olmütz und Brünn, 1893-1975).
Die Pestsäule
Quellen:
Seznam ulic města Brna s vývojem jejich pojmenování. Muzejní a vlastivědná společnost. Brno 1984.
www.encyklopedie.brna.cz